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Wo ist der Mann?


Deutlich erkennen wir, dass es in unserer heutigen westlichen und digitalen Zeit weit mehr braucht als Haferflocken, Bier, Grillen, Gefühle, tolle Autos, Frau und Kind, Vegane Ernährung und ganz viel Bewusstsein, um eine erfüllende und tief greifende Männlichkeit zu entwickeln.


Es fehlen uns Männern die Männer, Mentoren und Vorbilder, die weit über das Bild des eigenen Vaters hinausreichen.

Männlichkeit kommt nicht von allein. Erst recht nicht im braven Anzug als angestellter Ressourcenausbeuter der Erde oder als Muttis Liebling, der immer noch glaubt, seine eigene Frau kontrollieren zu können.

Eine ganz besondere Initiation ereignet sich jedes Jahr bei dem afrikanischen Naturvolk der Kikuyu.

Wenn ein Junge das entsprechende Alter erreicht hat, entfernt man ihn von seiner Mutter und bringt ihn an einen besonderen Platz, denn die Männer in einiger Entfernung vom Dorf vorbereitet haben. An diesem Platz fastet er drei ganze Tage. Am Ende des dritten Tages, in der Nacht, wird dieser Junge hungrig, durstig, zu Tode verängstigt und hellwach in die Mitte des Kreises der alten Männer gesetzt.


Nun beginnt einer der älteren Männer in dem Kreis sich mit einem Messer in den Arm zu schneiden und eine Vene zu öffnen. Das heraus fließende Blut wird in einer Schüssel gesammelt und Reih um sich nun jeder der Männer in dieser Runde mit genau dem selben Akt in den Arm schneidet und etwas Blut in die Schüssel hinein fließen lässt.

So geht es reihum bis die Schüssel bei dem durstigen und hungrigen Jungen in der Mitte ankommt, worauf man ihn auffordert sich von diesem Blut aus der Schüssel zu nähren. Dieses Ritual ist für den Jungen sehr besonders, denn er lernt jede Menge. Vor allem das Nahrung nicht nur von seiner Mutter, sondern auch von Männern kommen kann. Und, dass das Messer nicht nur den Zweck erfüllt andere zu verletzen. Wie könnte dieser Junge jetzt noch anzweifeln, gerne in die Mitte dieser Männer aufgenommen zu werden?

Nachdem dieses Ritual vollzogen worden ist, wird der Junge in die ur-alten Mythen, Erzählungen Lieder der alten Männer unterwiesen, die alle samt ganz eindeutige männliche Werte verkörpern.

Dabei geht es nicht um Wettkampf, besser/ ganz besonders sein oder krampfhaft einzigartig-bewusst die Top- Position eines Unternehmens einzunehmen.

Wir brauchen die Wildheit in uns, die uns dazu befähigt klar, wach und führend auf diesem Planeten zu agieren. Die ist nicht nett, sondern ehrlich und klar, spricht aus, was ausgesprochen werden muss und kennt die ureigene Dunkelheit, die Wunde.

Wir sind eingepennt, brav und hungrig.

Hungrig nach dem wilden Mann in uns. Unsere tiefste Natur. Aber weil wir Angst haben, lassen wir sie im Wald liegen und geben dafür anderen, Corona, der Politik, unseren Ex-Beziehungen, unserer Umgebung, dem Chef, dem Geld oder sonst was/wem die Schuld.

Das Wilde in uns ist weise, kraftvoll, nicht barbarisch, sondern im Einklang mit der Erde. Derartig weise und verbunden, dass es kein bemühtes Bestreben mehr braucht um in den ersehnten, tollen Himmel zu gelangen.


Wo ist deine Wildheit?

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