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Selbstliebe oder Narzissmus?


In Selbstliebe verbirgt sich Selbst und Liebe. Zwei Wörter die es zu Beginn zu definieren gilt, zumindest wollen wir uns diesen Begriffen annähern.


Das Selbst, auch das EGO oder das Ich genannt, die Persönlichkeit und all das, was dich ausmacht, zu einem Menschen macht. Dein Wille, deine Ziele, deine Wünsche und Träume. Deine Gefühle, deine Emotionen, deine Handeln, deine Entscheidungen.

Das Selbst kennt pädagogische, psychologische, philosophische, soziologische, religiöse, spirituelle, theologische Bedeutungsformen.

Es ist also all das, was dich auszeichnet als Mensch in deiner Einzigartigkeit, all die Schwächen, all die Stärken, all dein Sein, im Selbst verankert, also im Blick auf das , was du bist, warst und sein wirst. Alles


Dem Begriff der Liebe, können wir uns ebenso nur nähern. Auch hier gibt es wieder verschiedene Herangehensweisen und Deutungsformen. Biologisch, spirituell, psychologisch, philosophisch,…

Liebe ist ein Zustand, ein Gefühl, eine Kraft die Raum und Zeit durchdringt. Liebe könnte auch mit dem Synonym starker Verbundenheit unter lebenden Wesen, tiefer Zuneigung, Geistesverwandtschaft, physischem Begehren und vieler anderer Begriffe verdeutlich werden.

Die Liebe fasziniert den Menschen seit eh und je. Wozu all der Kampf, der Weg, das Leid, wenn es letztendlich nicht um die Liebe ginge, also um tiefe Begegnung, Verbindung Schöpfung, Leben, Fülle Intimität und das tiefe Gefühle da zu sein, angekommen, zu Hause in dir, mit dem anderen.


Kombinieren wir diese beiden Begriffe erschaffen wir den Begriff der Selbstliebe, also der liebevollen Selbstannahme, der Verbundenheit zu deiner Selbst.

Wer sich selbst liebevoll annehmen kann, also eine starke Verbindung zu sich, seiner Welt, seinen Stärken und Schwächen, seine Zielen, seiner Vergangenheit, also allem, was ihn/sie ausmacht verspürt, projiziert dieses Selbstbild, diese Selbstliebe in die Welt nach draussen.

In vielen therapeutischen, heilenden und coachenden Richtungen, sowie spirituellen Lehren wird die Selbstliebe als Ausgangsbasis gesehen um überhaupt liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen und zu allem, was es da draussen gibt, der Welt, dem Universum, deinem Chef, deiner Frau, deinen Kindern, Geld, Arbeit, Zeit, Raum, Möglichkeiten, Fehlern aufbauen zu können.


Das bedeutet also, wenn ich mich, mit allem was zu mir gehört lerne zu erkennen, mich selbst erforsche und in die tiefsten Tiefen meines Unterbewusstseins hervordringe, in dieser Dunkelheit ein Licht entzünde und diesen Keller nach und nach bestrahle, es meiner Seele möglich wird durch mich hindurch zu scheinen und ihren gebürtigen Platz auf dieser Welt einzunehmen, da zu sein und allem vor ihr Existierenden wahrhaftig zu begegnen.


Eine schöne Reise oder?

Selbstliebe beschäftigt sich mit dir, deinem Selbst, deinem Ich und lädt dich dazu ein, das Haben - Wollen loszulassen und dein Sein zu entwickeln, es anzunehmen, es zu lieben und aus dieser Fülle heraus zu existieren, zu gestalten und zu erschaffen.


Wer bist du wirklich?

Was zeichnet dich alles aus?

Was gehört alles zu dir?

Wer war vor dir da?

Wer wird nach dir kommen?

Was ist jetzt?


Narzissmus hingegen, also übertriebene Überheblichkeit, Egozentrik, verborgene Bedürftigkeit, Überheblichkeit, Wichtigtuerei und viele weitere Synonyme dafür, wächst immer aus Mangel heraus. Mangel oder herrschende Dunkelheit im Unterbewusstsein eines Menschen die auf NICHT-Selbstliebe beruht. Narzissmus und Selbstliebe schließen sich aus. Narzissmus blüht da auf, wo ein Mensch nicht sein volles Selbst, vor allem nicht die dunklen, schwachen, unsicheren, schambehafteten, ängstlichen, zerstörerischen, kriegerischen, bösen Seiten in sich selbst zulässt, sieht, anerkennt und liebt. Stattdessen wird eher ein Größenselbst nach aussen dargestellt, welches weniger der Realität entspricht, sondern mehr ein gewünschtes und idealisiertes Selbstbild darstellt.

Da dieses Bild aus einem eigenen Mangel heraus wächst, braucht es die permanente Bestätigung und Bewunderung von Aussen, Partner, Arbeit, Geld, Status, Eltern, Gott, Sex, Mode, Beziehungen,… auf die selbstverliebte Darstellungen der eigenen Leistung, der eigenen Hülle, der eigenen Vorzüge.


Du berichtest also von einem Thema, welches dich gerade bewegt und bist im Nu in der tollen Geschichte deines narzisstischen Gesprächspartners hineingesogen.

Häufig fühlst du dich dann nach dem Gespräch schlecht und leer, weil du unbewusst Aufmerksamkeit und Energie in das Schwarze Loch des andren gibst. Diese Energie verschwindet allerdings im unendlichen Nichts und hat keine Wirkung.

Wenn du dich also besonders anstrengst aufmerksam zu sein und Komplimente zu geben, werden diese letztendlich nicht wirklich bei dem anderen ankommen, da dieser - wie oben beschrieben - einen eigenen tiefen Mangel in sich trägt, der von Aussen niemals gefüllt werden kann. Hier darfst du als Gesprächspartner lernen Grenzen zu setzen und dich und deine Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und auszusprechen und dementsprechend zu handeln.


Selbstliebe und Narzissmus schliessen sich also aus. Es gibt keinen gesunden Narzissmus, sondern nur eine gesunde Selbstliebe. Narzissmus verhindert Wahrhaftigkeit, Begegnung und Schöpfung und fördert Lügen, Scheinwelten, Größenwahn, Mangel, Angst und Krieg.


Selbstliebe hingegen fördert Annahme, Fülle, Heilung, Ganzheit, Wachstum, Entwicklung, Reichtum und verhindert Selbstsabotage, Flucht, Verdrängung und Schuldprojektion des eigenen Elends auf andere.


Wie sieht deine Selbstliebe aus?


Von Herzen,

Maik


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