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Das Streben nach Erleuchtung


Heutzutage streben viele Menschen nach Erleuchtung, ein Versuch vor seiner selbst zu fliehen mit dem geheimen, vermeintlichen Wunsch, vom eigenen Schmerz erlöst zu werden. Erlösung gibt es nicht. Vor allem nicht von aussen, von einem Retter, einem Messias, einem Präsidenten, einer Kanzlerin, deinem Vorgesetzten, deinen Eltern, Gott, Energie und so weiter.


Jeder Versuch die Antwort da draussen zu finden, besonders viel zu meditieren, Yoga zu betreiben, Therapie zu machen, Coaching, Webinare, Aufstellungen, Heilkurse….um…werden letztendlich immer wieder die gleiche Ausgangsbasis kreieren: So wie du bist, bist du nicht richtig, also musst du weitermachen, weiter von dir und deinen Gefühlen, deiner Umgebung und Gegenwart wegspacen.

Das ist doch paradox findest du nicht? Wir machen doch gerade Therapie und Coaching um einen gewissen Zustand X zu beseitigen und einen neuen gewünschten Zustand Y zu gestalten, Platz für diesen zu schaffen. Was aber, wenn dies sich immer wiederholende Symptomverschiebungen der eigentlichen tieferliegenden Thematik dahinter seien? Grundlege Fluchtmechanismen die tief in uns verankert sind?


Schmerz, Angst, Ärger, Wut, Leid, Krieg, Tod, Depression, Psychose, Schizophrenie, Krankheit sind ebenso gleichwertige Elemente des gesamten Lebens wie Licht, Glück, Erfolg, Frieden, Reichtum, Gesundheit usw. Stärker noch, sie bedingen sich wechselseitig. Ohne das Eine, kann das andere nicht existieren. Unser Bewusstsein jedoch kann diese Polarität (noch) nicht als Einheit betrachten und wahrnehmen. Wir unterscheiden permanent in Richtig und Falsch, Gut und Böse, Yin und Yang und vergessen - vor allem in unserem leistungsorientierten, analytischem Westen - das diese Elemente ein sich bedingendes System darstellen.


Das zeigt sich in der heutigen Zeit in all den Trennungen und im Streben nach Individualität, in den Selbstoptimierungsangeboten und Skalierungen. Wir gehen davon aus, dass nur ich mit meinen eigenen Gefühlen richtig sei und nur ich, für mich den richtigen Weg bestimmen könne. Dabei vergessen wir, dass der andere mit seinem/ ihren Weg ebenso zum Gesamtpaket dazugehört und keineswegs besser oder schlechter ist als ich.

Spannend wird es vor allem, wenn wir die vergangenen Kriege, das Leid und die Schlimmen auf dieser Welt betrachten. Sind wir in unseren sicheren Häusern, mit unseren Jobs und Entwicklungen, beim Meditieren und studieren wirklich besser oder schlechter als der auf der Strasse aufgewachsene Vergewaltiger, der Warlord, der Präsident, der Entwicklungshelfer, der Lehrer, der Bauarbeiter, die Putzfrau, der Coach, der Therapeut, der Speaker? Im Gegenteil: Der Andere bin auch ich und ich bin auch der Andere. In mir bist auch du und ich bin ebenso auch in dir. Vor dem Leben und dem Tod sind wir alle gleich. In all unseren Besonderheiten verbindet uns gleichzeitig alles miteinander.

Also lade ich dich ein das Leben in seiner gesamten Fülle anzunehmen und dich und deine Umgebung, deine Familie, deine verdrängten Geschichten und Erlebnisse völlig neu und weit zu betrachten, zu fühlen, zu erleben, hinzusehen, zurückzublicken, zu verstehen, zu leben.

Auf gewisse Art und Weise verbirgt sich in diesem Artikel auch wieder die Gefahr zu polarisieren, in Richtig und Falsch zu kategorisieren: Das falsche Leistungs- und Kapitalsystem, der falsche Westen, das falsche Meditieren, der falsche Weg usw. Jenes soeben beschriebene Denken über Dualität verbirgt sich auch in meinem Bewusstsein.

Lasst uns gerade deshalb gemeinsam neue (Innen)Welten gestalten, verbinden und integrieren, statt auszugrenzen, hinsehen, statt wegzuschauen, fühlen statt wegzuspacen.

In Liebe,


Maik Systemische Richtungen


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